Of The Sun review – Fördeflüsterer
Da wächst langsam etwas Großes zusammen, diese Feststellung hatte ich zu „Headache“ geschrieben. Das war 2015, und es handelte sich dabei um das dritte Album der Band Trupa Trupa. Zwei Jahre später erschien „Jolly New Songs“, und das war schon ein toller kompakter Brocken, aber auch ein wenig undurchsichtig, dabei sehr reizvoll und auch schon großartig.
Jetzt ist „Of The Sun“ draußen, und wie jedes Album der Danziger Band hat auch dieses einige Änderungen und dennoch etwas, das alle Platten dieser Band eint. Es scheint noch immer keine Sonne durch, dafür strahlt der Mond stärker. Auch diesmal kultivieren sie die Äcker PostPunk, ArtRock und bedienen sich auch gelegentlich am Psychedelia. Wenn man diese Beschreibung liest, klingt es ziemlich luftundurchlässig, aber man muss gestehen, dass „Of The Sun“ ziemlich luftig für diese Stilrichtung ist.
Das ist eine der Neuerungen, aber auch, dass die Song eher schattiert als klar skizziert sind. Das sorgt nicht gerade dafür, dass sich die Lieder schnell ins Gedächtnis einspeichern, aber das war bei den vier Vorgängern auch nicht das zwingende Ziel. Eher setzen sich die Melodien langsam ab, ungefähr wie Kaffeesatz am Becherboden. Allerdings haben Trupa Trupa auch hier kompaktere Songs, die ordentlich Krach freisetzen, wie „Turn“, „Mangle“ oder das an Tubeway Army erinnernde „Remainder“.
Aber auch das mantramäßige „Another Day“ ist mit einem festen Torso ausgestattet. Auch die etwas ruhigeren Augenblicke wie der Opener „Dream About“ offenbaren neue Facetten von Trupa Trupa und machen „Of The Sun“ so wertvoll und großartig. Trupa Trupa wachsen noch weiter!