Recenzja Jolly New Songs – Skug
Rumpelnder Bass, Kennzeichen für Postpunk-infizierte Sounds, die aber im Falle dieser Band aus Gdansk meist mit psychedelischer Note versehen sind.
Das lässt einen schon nach dem Opener »Against Breaking Heart of a Breaking Heart Beauty«, eine Art Anti-Lovesong, dabeibleiben und staunen. Denn teils haben die ins Englische mit Corps Corps übersetzten Trupa Trupa auch einen Krautrock-Beat drauf, wie in »Leave It All« wo der Bass markerschütternd tief wie einst bei Joy Division grundelt, und die Gitarren scheinbar fernöstliche Sitarklänge simulieren. Naheliegend, dass gleich drauf »A Love Supreme« kommt, natürlich keine John-Coltrane-Coverversion, sondern vielleicht so etwas wie die Abstraktion davon. Sänger Grzegorz Kwiatkowski wiederholt diese drei Worte des im Walhalla der Spiritualität befindlichen »A Love Supreme« wie ein Mantra und Keyboards und Chorgesang der Band schrauben sich in lichte Himmelshöhen. Kwiatkowski hat in Polen bereits einen Literaturpreis für sein poetisches Werk eingeheimst und seine Lyrics gehen wirklich eine wunderbare Symbiose mit der im Artrock wurzelnden Band ein. Trupa Trupa klingt aber keineswegs sperrig, sondern setzt die Widerhaken gekonnt in die von einer Grundmelodie getragenen Popsongs ein. Eine Ausnahme davon ist »Only Good Weather«, das nicht nur von den Stimmen her wundervoll beatlesk tönt. Schlussendlich hebt »To Me« ab wie ein Psychedelic-Rock-Düsenjet, kommt jedoch sanft zur Landung. Fazit: »Jolly New Songs« wird bald wieder im Player rotieren, wieder und wieder.